Das Meditationsbild von September, gestaltet von Tanja Frick, erinnert uns daran, dass der September ein Monat des Dankens ist, in dem wir uns unserer Abhängigkeit von der Schöpfung bewusst werden und Gott für die vielen Gaben danken, die uns jeden Tag geschenkt werden. Der September ruft uns in Erinnerung, innezuhalten und Gott für die Gaben der Schöpfung zu danken – die Früchte des Feldes, das Gemüse aus den Gärten, das Korn, das uns Brot gibt. In einer Zeit, in der vieles selbstverständlich scheint, führt uns das Erntedankfest zurück zur Wertschätzung und Dankbarkeit. Wir dürfen nicht vergessen, dass all diese Gaben nicht nur das Ergebnis menschlicher Arbeit sind, sondern vor allem ein Geschenk Gottes.
Die Schöpfung als Gebet
Der September bietet uns die Möglichkeit, in der Natur Gottes Gegenwart zu spüren. Wenn wir durch die herbstlichen Wälder gehen, die Farben des Laubs bewundern und die Früchte des Jahres geniessen, können wir darin ein Gebet sehen – ein Gebet der Schöpfung selbst, die in ihrer Fülle und Schönheit Gott lobt. Die Natur erinnert uns daran, dass wir Teil eines grösseren Ganzen sind und lädt uns ein, unsere Herzen zu öffnen und mit ihr im Gebet eins zu werden, sei es in stiller Meditation, in Dankbarkeit oder im Lobpreis.
Weisheit aus der Schöpfung
Die Natur ist nicht nur eine Quelle der Nahrung, sondern auch der Weisheit. Im Kreislauf der Jahreszeiten, im Wachstum der Pflanzen, im Verhalten der Tiere können wir wertvolle Lektionen lernen. Die Natur lehrt uns Geduld, Ausdauer und den Wert von Ruhe und Erneuerung. Der September, mit seinem Übergang vom Sommer zum Herbst, zeigt uns, dass das Leben aus Zyklen besteht und dass jeder Abschied – wie der des Sommers – auch ein neuer Anfang sein kann. Wir lernen, dass alles seine Zeit hat und dass in der Natur alles miteinander verbunden ist.
Hüter der Schöpfung sein
Mit der Dankbarkeit für die Gaben der Natur geht auch eine grosse Verantwortung einher. Als Menschen sind wir dazu berufen, Hüter der Schöpfung zu sein. Das bedeutet, achtsam mit den Ressourcen umzugehen, die uns gegeben sind, die Umwelt zu schützen und nachhaltig zu leben. Es liegt in unserer Hand, die Schönheit und Fülle der Natur zu bewahren – nicht nur für uns, sondern auch für künftige Generationen.
Teil der Natur sein
Im September, wenn wir das Erntedankfest feiern, wird uns bewusst, dass wir nichtüber, sondern in und mit der Natur leben. Wir sind Teil dieses grossen Kreislaufs, abhängig von den Rhythmen der Erde und ihrer Gaben. Dieses Bewusstsein sollte unsdemütig machen und uns dazu führen, mit Respekt und Ehrfurcht mit der Natur umzugehen. Wir sind keine Herrscher über die Natur, sondern Mitgeschöpfe, die auf sie angewiesen sind und mit ihr im Einklang leben müssen.
Der Monat September ist eine Zeit, um in Dankbarkeit zu leben und diese Dankbarkeit auch im Alltag auszudrücken - durch ein bewussteres Leben, durch das Teilen mit anderen und durch den Schutz der Natur. Lasst uns diesen September nutzen, um in Dankbarkeit zu verweilen, um von der Natur zu lernen und unsere Verantwortung als Hüter der Schöpfung wahrzunehmen. Möge dieser Monat uns daran erinnern, dass alles Leben ein Geschenk ist und dass wirals Teil der Natur berufen sind, diese Welt mit Liebe, Respekt und Dankbarkeit zu bewahren.
„Nicht die Glücklichen sind dankbar.
Es sind die Dankbaren, die glücklich sind“.
Francis Bacon