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Zurück zur Übersicht 02. November 2024

November - Monat der Hoffnung auf eine ewige Gemeinschaft

Der Monat November hat in vielen christlichen Traditionen eine besondere Bedeutung, die sowohl von Hoffnung als auch von Trauer und Besinnung geprägt ist. Es ist eine Zeit, in der die Gemeinschaft der Lebenden und der Verstorbenen intensiver wahrgenommen wird – ein Miteinander und Füreinander auf dem gemeinsamen Weg zu Gott.

Allerheiligen richtet unseren Blick auf all jene, die uns im Glauben vorausgegangen sind – nicht nur auf die großen, bekannten Heiligen, sondern auf alle Menschen, die in ihrem Leben nach Gottes Willen strebten. Sie sind für uns Vorbilder, aber auch Fürsprecher. Ihre Heiligkeit zeigt uns, dass der Weg zu Gott auch durch das tägliche Leben führt, durch das Bemühen um Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Die Heiligen sind nicht nur leuchtende Beispiele, sondern sie stehen auch für uns ein, sie begleiten uns mit ihrem Gebet und zeigen uns, dass wir alle in einer großen geistlichen Gemeinschaft verbunden sind.

Allerseelen erinnert uns dann an unsere Verstorbenen, die nicht mehr unter uns sind, die aber weiterhin Teil unserer Gemeinschaft sind. Wir beten für sie, so wie sie einst für uns gebetet haben. Auch wenn sie nicht mehr physisch bei uns sind, so glauben wir doch fest daran, dass sie in Gottes Liebe geborgen sind und, dass die Trennung durch den Tod nicht das letzte Wort hat.

Diese beiden Feste verdeutlichen die tiefe christliche Überzeugung, dass wir eine Gemeinschaft sind, die über Raum und Zeit hinausgeht. Im Glauben stehen wir miteinander und füreinander ein: Die Heiligen im Himmel für uns auf Erden, wir für unsere Verstorbenen, und alle zusammen in der großen Hoffnung auf das ewige Leben bei Gott.

Das Monatsbild, gestaltet von Tanja Frick, bringt wunderbar zum Ausdruck, dass der Monat November uns die Hoffnung auf die ewige Gemeinschaft symbolisch in Erinnerung ruft. Die Grabkerze ist ein kraftvolles Symbol, das in dieser Zeit besonders hervorsticht. Ihr Licht ist nicht nur eine Erinnerung an die Verstorbenen, sondern auch ein Symbol unserer Hoffnung und unserer Gebete. Wenn wir eine Grabkerze anzünden, bringen wir unser Gebet in einer sichtbaren Form vor Gott. Das Licht symbolisiert das ewige Leben, das wir durch Christus erhalten haben, und erinnert uns daran, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Es ist ein Zeichen der Verbundenheit mit den Verstorbenen und unser Glaube, dass sie im Licht Gottes geborgen sind.

Das Bild des Engels mit einem Herz in der Hand ist ein wunderschönes Symbol für das Gebet der Verstorbenen für die Lebenden. Engel gelten als himmlische Boten, die uns Menschen behüten und leiten, und dieses Bild stellt die Verstorbenen als solche Engel dar. Sie tragen unser Wohlwollen in ihren Herzen und begleiten uns auf unserem Lebensweg, so wie Engel es tun. Es ist eine Vorstellung voller Trost: Jeder verstorbene Mensch, den wir geliebt haben, ist wie ein Engel bei Gott, der uns in Liebe begleitet, für uns betet und uns auf unserem Weg beschützt.

Diese Symbole – die Grabkerze und der Engel mit dem Herz – sprechen tief von der gegenseitigen Fürsorge zwischen den Lebenden und den Verstorbenen. Sie erinnern uns daran, dass das Leben nicht in Isolation existiert, sondern eingebettet ist in ein größeres Mysterium des ewigen Lebens bei Gott. Der November lädt uns ein, diese Verbindung bewusst zu leben, mit Hoffnung und Vertrauen, dass wir alle auf einem Weg sind – ein Weg, der uns schließlich zu Gott führen wird, wo die Trennung zwischen Lebenden und Verstorbenen aufgehoben ist.

Lasst uns in dieser Verbundenheit leben, einander unterstützen und durch unser Gebet und unsere Liebe die Gemeinschaft stärken – hier auf Erden und im Himmel.

"Danke für den Weg, den du mit uns gegangen bist.
Danke für die Hand, die uns so hilfreich war.
Danke, dass es dich gab."

Rainer Maria Rilke